Der Sender Südtirols
Rai Südtirol, die Südtiroler Stimme und das Südtiroler Gesicht der Rai, kann auf eine wechselvolle Geschichte verweisen, auf einen Weg durch 80 Jahre.
Die ersten Radio-Sendungen liefen am 12. Juli 1928. Es war eine düstere Zeit. Das Faschistische Regime hatte den Rundfunk als vortreffliches Propaganda-Instrument entdeckt. Damals hieß der Rundfunk noch nicht Rai, sondern EIAR; gesendet wurde ausschließlich in italienischer Sprache . Der Sender in Bozen war einer der ersten Italiens.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wendet sich das Blatt: Neben den italienischen Programmen von Radioitalia laufen ab 1945 auch deutsche Beiträge. Wenig später, 1946, ist die erste Sendung in ladinischer Sprache zu hören.
1960 übersiedelt Rai Bozen ins neue Funkhaus am Bozner Mazziniplatz. Gleichzeitig startet das vierte Netz, das den Weg frei macht für bedeutend mehr Programm in deutscher und ladinischer Sprache.
Am 7. Februar 1966 wird in der Südtiroler Medienwelt ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit der Tagesschau um 20 Uhr nimmt das deutsche Fernsehen den Betrieb auf.
Der Ausbau der Autonomie bringt auch neue Möglichkeiten und Spielräume für den Sender Bozen der Rai, der sich schon bald zu einem der bedeutendsten Kulturträger Südtirols entwickelt - was er bis heute geblieben ist. Die italienischen Programme, vorab die italienischen regionalen Fernsehnachrichten, starten mit dem dritten Rai-Kanal im Jahr 1979. Das ladinische Fernsehen läuft in den achtziger Jahren an; ab 1998 bedient die Rai die ladinischen Zuschauer auch täglich mit Nachrichten im Fernsehen.
Beim Sender Bozen der Rai blieb die Zeit nicht stehen. Mit der Spätausgabe der Tagesschau um 10 nach 10, also um 22.10 Uhr, stieg die Tagesreichweite im Fernsehen auf 180 000 Zuschauer. Heute bietet Rai Südtirol, der ehemalige Sender Bozen, 750 Stunden Fernsehen und rund 5400 Stunden Radio im Jahr, Nachrichten, Kultur und Unterhaltung aus Südtirol für Südtirol.